Zimmergewächshaus

Wer hat eigentlich das Gewächshaus erfunden? Was sind Anlehngewächshäuser? Wofür brauche ich Doppelstegplatten aus Polycarbonat? Wenn man sich mit dem breiten Angebot von Gewächshäusern beschäftigt, drängen sich immer wieder dieselben Fragen auf. Wir haben die wichtigsten gesammelt und beantwortet.

  • Wer hat das Gewächshaus erfunden?
  • Wann wurde das Gewächshaus erfunden?
  • Warum wurde das Gewächshaus erfunden?
  • Welche unterschiedlichen Gewächshäuser gibt es?
  • Aus welchem Material bestehen Gewächshäuser?
  • Worauf achte ich bei der Verglasung?
  • Was kann man mit einem Gewächshaus alles machen?
  • Welche Pflanzen wachsen gut in Gewächshäusern?
  • Sind Zimmergewächshäuser auch für Kinder geeignet?
  • Ist die HOMEbox ein Zimmergewächshaus?

Wer hat das Gewächshaus erfunden?

Als der Engländer Nathaniel Bagshaw Ward im Sommer 1829 eine Glasdeckelkonstruktion zur Aufbewahrung besonderer Pflanzen entwickelte, ahnte er sicher nicht, dass wir bis heute ein ähnliches Prinzip zur Pflanzenpflege und Gemüseanbau nutzen würden. So wie sich heutige Hobbygärtner damit beschäftigen, wie sie ihre grünen Freunde bestmöglich pflegen oder zum Überwintern lagern können, überlegte sich Ward damals einen geschlossenen Glasbehälter, mit dem sich auch Liebhaber tropischer Pflanzen einen eigenen Minidschungel anlegen konnten. Er fügte Glasfenster zusammen, stellte sie auf ein Holzfundament und wählte als Dachform das bis heute gängige Satteldach. Heraus kam dabei das klassische Modell des heutigen Gewächshauses, der so genannte „Ward’sche Kasten“, und Nathaniel Ward gilt mit diesem Produkt seither als Erfinder des Gewächshauses.

Wann wurde das Gewächshaus erfunden?

Noch vor dem Engländer Ward wurden bereits Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland einfache Holzverschläge mit Glas verschraubt, um sich mit diesen ersten Gewächshäusern den Treibhauseffekt zunutze zu machen. Richtig in Mode kam das Treibhaus jedoch erst mit der Kolonialisierung im 19. Jahrhundert. Bis heute sind diese Glashäuser aus Glasfenstern mit Satteldach-Dachform auf dem Markt erhältlich.

Warum wurde das Gewächshaus erfunden?

Die Engländer waren bekanntermaßen nicht nur ein reiselustiges, sondern auch ein sehr pflanzenfreundliches Volk, so dass sie ihre wertvollen exotischen Pflanzen aus aller Herren Länder – und Kolonien – gern zu Hause im heimischen Garten präsentieren wollten. Damals galt es als schick, fremdländische Zier- und Nutzpflanzen aus fernen Kontinenten wie Amerika, Asien oder Australien zu besitzen. So ließ sich der eigene Status leicht mit anderen vergleichen. Das neue Produkt, der „Ward’sche Kasten“, bot hierfür die Möglichkeit, Pflanzen über weite Strecken und lange Perioden ohne frisches Wasser zu transportieren. Endlich angekommen in Europa wurde den Hobbygärtnern schnell klar, dass sie für die geeigneten klimatischen Bedingungen sorgen mussten, um ihre wertvollen Pflanzen artgerecht zu erhalten. Daraus entwickelten sich Gewächshäuser in unterschiedlichen Varianten. Man kann heute aus zig verschiedenen Modellen und Materialen den passenden Artikel auswählen.

Welche unterschiedlichen Gewächshäuser gibt es?

Wir wollen hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen und nur exemplarisch das Angebot unterschiedlicher Gartenhäuser anzeigen. Ganz klassisch begegnet uns der „Wardsch’e Kasten“ heute als modernes Treibhaus mit einer Glas- und Holzkonstruktion auf einem festen Fundament. Die verglasten Fenster sind typisch für das geläufigste Modell, das so genannte freistehende Gewächshaus.

Die Verglasung eines Gewächshauses kann auch aus Doppelstegplatten bzw. Stegdoppelplatten bestehen. Diese Produkte sind in Plexiglas oder aus Polycarbonat erhältlich. Meist kommen sie als Set daher, mit Aluminiumrahmen zum Klicken und einem Fundament aus Holz oder Tepro und weiterem Zubehör. Mit dem typischen Satteldach gleichen diese Gartenhäuser optisch den klassischen Modellen, es lohnt sich, die Preise zu vergleichen. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Serie von weiteren Produkten und Artikeln mit passendem Zubehör für Profis und Hobbygärtner auf dem Markt.

Aus praktischen Erwägungen heraus entwickelten sich die sogenannten Anlehngewächshäuser („lean-to greenhouses“). Hierbei wird einfach ein schräges Glasdach an eine bestehende Wand angebracht. Weil es dadurch aussieht, als würde es sich anlehnen, nennt man es „Anlehngewächshaus“. Ein Anlehngewächshaus wird bevorzugt an der nach Norden ausgerichteten Hauswand oder Garage befestigt, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu erhalten.

Als Foliengewächshaus werden solche Gewächshäuser bezeichnet, die mit speziellen, gut lichtdurchlässigen Folien häufig selbst gebaut im heimischen Garten stehen. Auch hier findet man die ursprüngliche Dachform, das Satteldach. Im Eigenbau muss zunächst ein Graben von ca. 50 cm Tiefe ausgehoben werden, der rund um das gesamte Foliengewächshaus gezogen wird, um darin die Gewächshausfolie einzuschlagen. Die Länge und Breite sind abhängig vom vorhandenen Platz. Die Folie dient als Schutz vor starkem Wind oder Sturm. Das Gerüst des Foliengewächshauses wird dann relativ schnell zusammengesteckt, manchmal durch einfaches Klicken.

Will man sie mit herkömmlichen Treibhäusern vergleichen, so sind Foliengewächshäuser preisgünstiger, schnell selbst gebaut und mobil einsetzbar, da einfach zu verstellen. Nachteilig kann sich die schlechte Belüftung im Foliengewächshaus auswirken. Im Sommer können darin leicht mehr als tropische Temperaturen herrschen, da sich die Folien aufheizen. Dennoch gedeihen Pflanzen bei guter Pflege auch in einem Foliengewächshaus prächtig.

Ebenfalls zu den Gewächshäusern zählen so genannte Frühbeete. Frühbeete sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Hier findet man ebenfalls verglaste Produkte mit Satteldach, Modelle aus Folien oder das Hochbeet.

Frühbeete bestehen meist aus einem Fundament mit festen Rahmen aus Holz oder Tepro, über dem sich ein Glas, Plexiglas oder eine Folie aus licht- und wärmedurchlässigem Material befindet. Frühbeete tauchen auch unter der Bezeichnung „Mistbeet“ auf, da in ihnen durch den Einsatz von Pferdemist und seiner mikrobiologischen Abbauprozesse Wärme entsteht. Das wie im Inneren eines Gewächshauses entstehende Mikroklima bietet empfindlichen Jungpflanzen optimale Wachstumsbedingungen.

Frühbeete verlängern wie auch Gewächshäuser die Zeit, die den Pflanzen und Gemüse für das Wachstum zur Verfügung steht. Darin kann der Profi oder Hobbygärtner schon ab Februar das erste Gemüse aussäen. Die Anbaufläche ist zwar kleiner als beim Gewächshaus, dafür ist ein Frühbeet aber auch wesentlich preiswerter und beansprucht weniger Platz im Garten. Mit ein paar einfachen Handgriffen lässt sich ein eigenes Frühbeet leicht selbst herstellen. Das Fundament bildet ein flacher Holzrahmen, der zur Sonnenseite hin leicht abfällt. Ein mit robuster, transparenter Folie bespannter Holzrahmen dient als Deckel. Dieser wird mit Scharnieren an der hinteren, höchsten Holzwand angebracht, um es leicht zu öffnen und zu schließen.

Alternativ nutzt man Polycarbonat-Doppelstegplatten, sie sind robuster und isolieren besser gegen die Kälte. Mit dieser Konstruktion macht man sich auch den Treibhauseffekt zunutze. Das Frühbeet heizt sich schon bei geringer Sonneneinstrahlung auf und beschleunigt somit den Wachstumsprozess der Pflanzen. So erhöht sich die Verfügbarkeit des Lieblingsgemüses um ein Vielfaches. Frühbeete sind insbesondere im kleinen Hausgarten wegen ihrer einfachen Handhabung und positiver Eigenschaften beliebt.

Auch die Hochbeete gibt es in unterschiedlichen Variationen auf dem Markt. Das geläufigste Produkt ist hierbei das Hochbeet aus Holz oder Tepro, also ein erhöhtes Hochbeet mit Holzrahmen. Weiter haben sich Hochbeete aus Betonsteinen, Hochbeete aus Ziegeln und das Hochbeet aus verzinktem Stahl etabliert. Beliebt ist auch eine besondere Variante des Hochbeetes, der Kartoffelturm. Selbst wer nur wenig Platz im Garten hat, kann darin Kartoffeln anpflanzen und ernten. Das Hochbeet wird kastenförmig oder rechteckig angelegt, und, um möglichst viel Sonneneinstrahlung abzubekommen, in Nord-Süd-Lage ausgerichtet. Die Grundfläche des Hochbeetes sollte mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht bedeckt sein, um Nagetiere abzuhalten.

Fast schon eine eigene Kategorie bildet das Tomatengewächshaus. Man kann auch hier aus verschiedenen Kategorien und Materialen auswählen. Abgesehen von der gleichbleibenden klassischen Satteldach-Dachform unterscheiden sie sich hinsichtlich Größe, Konstruktion, Eindeckungsmaterial und technischer Ausstattung. Es gibt sie aus Glas, Kunststoff, Plexiglas oder Folien mit einem Mix aus Holz, Aluminium oder Tepro. Egal in welcher Form, das Tomatengewächshaus ist das beliebteste Gewächshaus.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass ein Wintergarten oder zum Anlehngewächshaus umgebauter Carport auch als Treibhaus dienen kann. Für welchen Artikel man sich letztlich entscheidet, hängt von der individuellen Verfügbarkeit im Garten und der Bewertung der einzelnen Materialeigenschaften ab. Die Raumverfügbarkeit beeinflusst natürlich die Funktionalität. Wie immer sollte man aktuelle Angebote und Preise vergleichen oder man wünscht es sich als Geschenk.

Aus welchem Material bestehen Gewächshäuser?

Für Treibhäuser gibt es ganz unterschiedliche Varianten. Die gängigsten Modelle auf dem Markt bestehen aus Glasfenstern mit der als Satteldach bezeichneten typischen Dachform, daher stammt auch der Name Glashaus.

Weitere Modelle haben Fenster und Satteldach aus Doppelstegplatten bzw. Stegdoppelplatten. Hier taucht oft die Frage auf, was der Unterschied ist zwischen Doppelstegplatten und Stegplatten. Die beiden Begriffe werden synonym verwendet, man kann sie kaum vergleichen. Konkret ist Stegplatten der Oberbegriff für die Produktkategorie, es gibt auch Dreifachstegplatten, Vierfachstegplatten usw. Die genaue Bezeichnung ergibt sich aus der Anzahl der Stege innerhalb der Platte. Je mehr Stege eine Platte hat, desto besser ist die Wärmeisolierung der Lichtplatte. Doppelstegplatten bestehen meist aus Polycarbonat.

Plexiglasplatten verfügen über einen sehr guten Wärmedurchgangskoeffizient, den so genannten k-Wert. Will man verschiedene Hohlkammerplatten vergleichen, sollte man auf diesen Wert achten. Durch ihr sehr geringes Gewicht ist das Zusammenbauen auch für Nicht-Profis sehr leicht zu bewerkstelligen.

Will man nun Plexiglas und Polycarbonat vergleichen, zeigt sich Plexiglas unübertroffen UV-beständig. Anders als viele andere Kunststoffe vergilbt Plexiglas selbst nach Jahrzehnten nicht. Polycarbonat kostet in der Anschaffung zwar weniger, hat aber weniger Form und eine geringere Nutzungsdauer und Lichtdurchlässigkeit.

Worauf achte ich bei der Verglasung?

Je nach Vorhaben, für Einsteiger oder Profi, der Markt bietet etliche Kategorien für Verglasung, oft als Set und sogar versandfertig. Eine kleine Übersicht:

Anfängermodelle sind mit 6-mm-Verglasung für die Pflanzenaufzucht im zeitigen Frühjahr erhältlich. Dauerhafte Stabilität bringt beispielsweise eine Konstruktion aus Aluminiumprofilen und Verglasung mit bruchfesten ISO-Hohlkammerplatten aus Polycarbonat. Als Einstiegsset gerne mit praktischem Zubehör wie Aluminium-Fundamentrahmen und weitere Gerätschaften. Gartenprofis bevorzugen eine Serie mit 10-mm-Verglasung aus Polycarbonat mit hoher Verglasungsstärke zusammen mit hochstabilen, korrosionsbeständigen Aluminiumprofilen. Diese dickere Verglasung schafft bessere Isolierwerte. Damit können frostempfindliche Pflanzen überwintern und im Frühjahr gleich lossprießen.

Hohe Ernteerträge erreichen Gärtner, die sich 16-mm-Polycarbonat-Verglasungsstärken anschaffen. Mit einer gut isolierenden Verglasung aus 16 mm starken Hohlkammerplatten wird die grüne Pracht mit natürlicher Sonneneinstrahlung getrost durch die Winterzeit gebracht. Eine Polycarbonat-Verglasung mit langlebiger, funktionssicherer Grundkonstruktion mit Aluminiumprofilen verspricht reiche Ernte.

Was kann man mit einem Gewächshaus alles machen?

Ob Hobbygärtner oder Profi, sie nutzen ihr Gewächshaus das ganze Jahr über, um darin selbstgezogene Pflanzen anzusäen, auszupflanzen, zu hegen und zu pflegen, sich ein wenig Abstand vom Alltagsstress zu verschaffen und natürlich die eigenen Früchte zu genießen. Alle Treibhäuser ermöglichen den verlängerten oder ganzjährigen Anbau von Gemüse, Kräutern und anderen Pflanzen im eigenen Garten.
Gewächshäuser gestatten je nach Klimatisierung über Heizung, Lüftung und Schattierung unterschiedliche Nutzungsarten.
Dazu gehören im Einzelnen:

  • Überwinterung von Kübelpflanzen, bzw. Obstgehölzen in Kübeln
  • Eigene Jungpflanzenanzucht
  • Treiberei (Schnittlauch, Schnittblumen)
  • Weinanbau auch im weniger geeigneten Klima
  • Unterbringung von kälteempfindlichen bzw. wärmebedürftigen Pflanzensammlungen, wie beispielsweise Orchideen, Farne, Kakteen, Palmen, oder Bonsai und weiterer klimasensibler Pflanzen.

Welche Pflanzen wachsen gut in Gewächshäusern?

Neben den heimischen Gartenpflanzen wie Tomate, Gurke und Salat eignen sich Gewächshäuser gut für tropische Pflanzen wie Chilis, Ananas oder Zitruspflanzen. Diese Gewächse gedeihen am besten bei höherer Luftfeuchtigkeit und optimalen Temperaturen. Sie benötigen kompensierend zu längeren Sonnentagen im Sommer eine Zusatzbelichtung im Winter. Darüber hinaus gibt es noch die Variante Tees und Sträucher, wie beispielsweise Holunder, darin wachsen zu lassen.

Sind Zimmergewächshäuser auch für Kinder geeignet?

Auch kleine Hobbygärtner erfreuen sich am Wühlen im Boden, dem ersten eigenen Anpflanzen essbarer Schätze und nicht zuletzt am Wasserplanschen, sprich: Gießen der Pflanzen. Naturerfahrungen haben einen enorm positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung, daher kann ein Gewächshaus in den Wintermonaten als Ersatz dienen für das Spielen im Freien. Auch lernen die Kinder, die Produkte der Natur als Geschenk zu begreifen. Sie verstehen, die natürliche Verfügbarkeit von heimischem Gemüse abhängig vom jahreszeitlichen Angebot und im Einklang mit dem Verlauf der Jahreszeiten wertzuschätzen. Naturerfahrungen bilden das Fundament für eine gesunde Ernährung. Größeren Kindern kann man mit eigenen Glashäusern oder Wintergarten gut den Treibhauseffekt und weitere Naturgesetze erklären.

Ist die HOMEbox ein Zimmergewächshaus?

Die von uns entwickelte HOMEbox® ist ein Zimmergewächshaus. Wenn auch heute mit hochmodernen Folien ausgestattet, gleicht unser Produkt im Wesentlichen der Funktion und Optik aus dem späten neunzehnten Jahrhundert. Heute kommt es serienmäßig und versandfertig nach Hause, fast wie damals die seltenen Pflanzen. Wenn Ward wüsste, wie wir seine Erfindung weiter entwickelt haben, würde er uns bestimmt seinen grünen Daumen hochzeigen.