Um erfolgreich Pflanzen in Growboxen oder Indoor-Gewächshäusern zu züchten, ist der richtige Untergrund nötig. Eine gern genutzte Option ist, wie beim normalen Gärtnern auch, die Erde. Aber welche Erde eignet sich für welches Vorhaben oder welche Pflanze am besten? Gibt es signifikante Preisunterschiede? Wir wollen dir dabei helfen, die passende Erde für dein Pflanzprojekt auszuwählen, damit deine Pflanzen auch garantiert wachsen und gedeihen.
Die richtige Auswahl an Erde
Kaum zu glauben, dass, was auf den ersten Blick nach nicht mehr als Dreck aussieht, doch so voller Leben steckt. Mikroorganismen, um genau zu sein. Genau wie in der Natur, steckt die Erde voller kleiner Lebewesen, die von den Pflanzen als Nährstoffe aufgenommen werden können. Aber Erde ist nicht gleich Erde und es gibt tatsächlich zahlreiche Unterschiede, je nachdem, welche Erde verwendet oder welchem Anbieter vertraut wird.
Günstig und naheliegend: Baumarkterde
Ein Klassiker für Einsteiger ist die Baumarkterde. Diese ist vor allem preiswert und leicht zu finden. Praktisch jeder hat einen Baumarkt in der Nähe, der Erde im großen 50 Liter Sack anbietet. Wird die Baumarkterde allerdings mit hochwertigen Alternativen verglichen, weist diese einen doch eher niedrigen Nährstoffgehalt auf. Weiterhin sollten Hobby-Gärtner und Neulinge beachten, dass im Baumarkt keinesfalls ideale Lagerbedingungen für Erden gegeben sind. Je nachdem, wie lange die Erde sich dort befindet, welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit vorherrscht kann die Erde bereits einen Teil der ursprünglichen Mikronährstoffe verlieren oder verunreinigt sein. Gerade bei Aufbewahrung und Lagerung im Freibereich herrscht häufig ein großer Witterungseinfluss.
Für junge Pflanzen und Keimlinge: Anzuchterde
Speziell für den Anbau von Pflanzen in Innenräumen und in speziellen Growboxen existiert ausgezeichnete Indoor-Zuchterde. Je nachdem, für welche Pflanze sich der Gärtner entscheidet, bieten sich Anzucht- bzw. Aussaaterde an. Anzuchterde oder Aussaaterde ist eine besonders nährstoffarme und sterile Erde. Bekannt ist hier zum Beispiel Kokoserde, aber auch andere Materialien oder Zusammensetzungen sind möglich. Gerade jungen Pflanzen tut der geringe Nährstoffgehalt gut. Sie können sich ordentlich ausdehnen und entwickeln ein gesundes Wurzelwerk, wobei sie die durchlässige und lockere Anzuchterde unterstützt. Eine oft problematische Überdosierung an Nährstoffen lässt sich gut vermeiden und so eine gute Basis für die Pflanzenzucht legen. Nach einiger Zeit wird bei der Verwendung von Aussaaterde ein Umtopfen in eine nährstoffreichere Alternative notwendig.
Für Profis: Indoor-Growerde
Das Optimum in der Pflanzenzucht ist eindeutig die Indoor-Growerde. Hochwertige Growerde enthält nicht nur vielfältige Nährstoffe in einer gesunden Mischung. Zum Teil werden diese auch erst über einen längeren Zeitraum freigesetzt. Dadurch kann in manchen Fällen sogar auf Dünger verzichtet werden. Ein Manko ist hier oftmals der Preis, da solche Erden deutlich teurer sind, als ihre Verwandten aus dem Baumarkt. Je nachdem, wie viel Ambitionen im eigenen Gartenprojekt stecken, ist die Investition es am Ende aber allemal wert.
Das Thema Nährstoffzufuhr – So düngst du richtig
Den meisten Erden geht der Nährstoff nach spätestens einigen Wochen aus. Es liegt nun in der Verantwortung des Gärtners, für Nachschub zu sorgen. Das Mittel der Wahl: Dünger. Wie auch schon bei der Erde, gibt es auch beim Dünger große Unterschiede und nicht jeder ist für alle Zwecke gleichgut geeignet. Für die Indoorzucht erfreut sich besonders Flüssigdünger einer großen Beliebtheit. Bei flüssigem Dünger handelt es sich um Düngerlösungen und Düngersuspensionen. Das Düngemittel ist in Flüssigkeit gelöst und dadurch im flüssigen Zustand verfügbar. Das erlaubt vor allem eine genaue und zielgerichtete Dosierung. Hilfen zur Menge finden sich gut sichtbar auf der Verpackung des jeweiligen Mittels angebracht. Eine Überdosierung ist hier nur schwer möglich. Die gute Nachricht beim Düngen auf Erde ist, dass diese viele Fehler verzeiht und damit besonders Einsteigern ein leichtes Gärtnern erlaubt. Die Erde wirkt hier sozusagen als Puffer und absorbiert Überschüssiges, bevor die Pflanze ernsthafte Schäden davonträgt.
Wann solltest du umtopfen?
Gerade wenn Setzlinge in Aussaaterde gepflanzt wurden, ist ein Umtopfen irgendwann unumgänglich. Gleiches gilt aber auch, wenn die Pflanze schlichtweg aus ihrem ursprünglichen Topf herausgewachsen ist. Zu Beginn sollte kein zu großer Topf gewählt werden. Ein kleinerer Topf bietet der kleinen Pflanze die notwendige Stabilität. Die Wurzeln können sich besser verzweigen und der ganze Organismus hat zukünftig eine höhere Fehlertoleranz. Allerdings limitiert eine kleine Topfgröße auch das Gesamtwachstum. Wer also möchte, dass seine Pflanze weiter gedeiht, sollte rechtzeitig eine Alternative bereitstellen. Gerade beim Pflanzenanbau in Innenräumen können diese aber zum Glück immer noch in überschaubarer Größe gewählt werden, immerhin sollen die Pflanzen eine bestimmte Größe nicht übersteigen. Statt gleich den dicken 50 Liter Topf zu ordern, reichen hier Topfgrößen zwischen fünf und fünfzehn Litern locker aus. Kleinere Töpfe helfen auch, um die Haltbarkeit der Erde zu erhöhen.
Gießen und Bewässern
Wer als Anfänger bisher kaum mit Pflanzen zu tun hatte, macht beim Gießen zu Beginn oft noch viele Fehler. Allzu große Motivation wirkt sich nämlich schnell negativ aus. Statt überführsorglich jeden Tag Flüssignachschub anzubieten, ist Mäßigkeit hier das Schlüsselwort. Grundlegend sollte erst dann gegossen werden, wenn die obere Schicht der Erde sichtbar und spürbar getrocknet ist. Ansonsten wird ein Überwassern sowie Staunässe riskiert, was der Pflanze schadet. Aber Achtung: Hat sich die Erde vor lauter Trockenheit bereits vom Topfrand abgelöst, ist das kein gutes Zeichen und dringendes Nachwässern ist angesagt.
Jetzt wird’s mathematisch: Von PH- und EC-Werten
Bisher war alles noch ganz einfach und nachvollziehbar? Dann hoffen wir, dass wir dich auch mit ein paar Messgrößen nicht von deinen Gärtnerträumen abbringen können. Wichtig bei der erfolgreichen Pflanzenzucht ist zum Beispiel die regelmäßige Kontrolle des Säuregehalts der Erde. Dieser wird mit dem PH-Wert angegeben. Die meisten Pflanzen wachsen bei einem PH-Wert zwischen fünf und sieben am besten. Welcher PH-Wert für die jeweilige Pflanze ideal ist, kann online nachgelesen werden. Mit dem EC-Wert wird die elektrische Leitfähigkeit gemessen. Diese lässt Rückschlüsse auf den Nährstoffgehalt der Erde zu und damit auf die Notwendigkeit von weiterem Dünger. Je höher der Wert, desto mehr Nährstoffe befinden sich in der Erde. Optimal für die meisten Pflanzen ist hier ein Wert zwischen 1.5 und 2.0. Wer sich den Aufwand sparen will, der hat bei einem so fehlertoleranten Medium wie der Erde immer noch die Möglichkeit, sich auf die Herstellerangaben des Düngers sowie der erworbenen Erde zu verlassen. Die Kontrolle beider Werte erlaubt hier aber in vielen Fällen bessere Ergebnisse.
Wir hoffen, dass wir mit diesen Informationen einigen Garten-Freunden und Indoor-Growern den Einstieg in die Thematik erleichtern konnten. Die passende Erde sowie Düngemittel kaufst du besonders günstig in unserem Shop. Falls du von all der Auswahl noch etwas überfordert bist, sieh dir gern unsere Produkthighlights an oder ruf uns an, damit wir dich individuell für dein Vorhaben beraten können.