Zur Pflanzenpflege gehört etwas mehr, als die Pflanze einzutopfen und dann auf sein Glück zu hoffen. Pflanzen schmücken Garten und Heim. Dennoch sind sie nicht nur reine Deko-Objekte. Pflanzen sind lebendig. Sie brauchen Sonnenlicht und Wasser. Pflanzen wachsen und richten Ihre Blätter dem Sonnenlicht entgegen. Jede Pflanze benötigt eine ganz bestimmte und feinfühlige Zuwendung, um zu gedeihen und zu wachsen. Die Wurzelzone spielt eine wichtige Rolle in der Pflanzengesundheit und nur eine Kombination verschiedener Faktoren hilft dabei, die Pflanzen glücklich zu machen und am Ende eine gute Ernte einzufahren.
Warum sind Wurzeln wichtig für die Pflanze?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie sich das Wurzelwachstum gestaltet? In einfachen Worten bauen Pflanzen die eigene Wurzelzone rein instinktiv aus. Sie wissen, dass eine gewisse Nährstoffversorgung von Nöten ist. Je mehr Wurzeln eine Pflanze ausbildet, desto mehr Oberfläche steht zur Wasser- und Nährstoffaufnahme zur Verfügung. Pflanzen bilden ein Spinnennetz-artiges System aus Wurzeln, um nach Nährstoffen zu graben und eine effiziente Versorgung sicherzustellen. Die Wurzeln verankern Pflanzen im Erdreich und sind das wichtigste Organ, um Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Sie beeinflussen den Stoffwechsel der Pflanze wie zum Beispiel die Fotosynthese. Ohne gesunde Wurzeln können Pflanzen nicht lange überleben. Pflanzen betreiben Fotosynthese, welche ein grundlegender Prozess der Stoff- und Energieumwandlung ist. Das aufgenommene Sonnenlicht zusammen mit Kohlenstoffdioxid und Wasser wird dafür genutzt, Zucker zu erzeugen und verwertbare Energie zu gewinnen. Diese Zucker werden in sogenanntes ATP umgewandelt, welches mit den aus dem Substrat gewonnenen Nährstoffen durch die Pflanze transportiert wird. Die Konsequenz: Gesund aussehende Pflanzen in strahlenden Farben. Ist jedoch die Wurzelzone krank, wird die ganze Pflanze krank und die Folgen dessen sind bald schon deutlich sichtbar.
Wurzeln müssen atmen
Einer der wichtigsten Punkte für aktive Wurzelpflege ist die Versorgung mit Sauerstoff. Ohne Sauerstoff kann kein Lebewesen überleben. Wurzeln benötigen Sauerstoff aus der Luft. Damit in den Wurzeln ATP gebildet werden kann, wird Platz zum Atmen benötigt. Aber was können Gärtner tun, um hier nachzuhelfen? Einige Methoden haben wir hier zusammengestellt.
Der passende Pflanztopf
In jedem Tops lassen sich mit der richtigen Pflege gesunde Pflanzen ziehen. Einige machen es jedoch deutlich einfacher, gesunde Wurzeln zu erzeugen. Superoot Air-Pots sorgen durch die gelochten Kegel an der Außenwand für eine gute Versorgung mit Sauerstoff. Es kommt hier außerdem nicht zum Ringelwuchs in der Wurzelzone. Das Wachstum wird angeregt und Ihre Pflanzen bilden viele Wurzelverzweigungen aus. Die Stabilität und Robustheit der Gewächse lässt sich auf diese Weise deutlich steigern. Pflanztöpfe mit Öffnungen auf der Unterseite lassen überschüssiges Wasser ablaufen. Für Zimmerpflanzen sind Tontöpfe häufig eine sinnvolle Alternative, da der poröse Ton übermäßiges Wasser aufnimmt und so auch bei zu gut gemeintem Gießen keine Probleme bei den Wurzeln entstehen.
Nicht zu viel wässern
Verwenden Sie klassische Erde, sollte diese zwischen den einzelnen Gießperioden antrocknen können. Wenn zu viel Wasser in der Erde gespeichert wird, können die Wurzeln nicht atmen. Außerdem kann es zur Wurzelfäule kommen. Wurzelfäule erkennen Sie daran, dass die Pflanze die Stabilität im Topf verliert und sich irgendwann einfach ohne Wurzeln aus der Erde herausziehen lässt. Wichtig ist es, sich über das Gießverhalten einzelner Pflanzen vorab zu informieren. Jede Pflanze ist individuell und bedarf unterschiedlicher Pflege. Einige Pflanzen benötigen dabei mehr Wasser als andere. Informieren Sie sich über die Vorlieben verschiedener Pflanzenarten, um den Ansprüchen gerecht werden zu können. Wenn Sie Pflanzen als Hydrokultur anbauen, müssen Sie der Sauerstoffversorgung besondere Aufmerksamkeit schenken. Bevor die Wurzeln geflutet werden, sollten Sie den Pflanzen deshalb immer genug Zeit zum Atmen geben oder alternativ dem Wasser Sauerstoff zusetzen.
Richtig gießen
Abhängig davon, welche Pflanzen Sie anbauen, müssen Sie auch anders gießen. Einige Pflanzen benötigen sehr viel Wasser, andere ziehen intensive Trockenperioden vor. Trotzdem gibt es ein paar grundlegende Tipps, die Ihnen das Gießen erleichtern können, speziell wenn Sie Pflanzen in Coco oder klassischer Erde gepflanzt haben.
Gießen, bis das Substrat feucht ist
Gießen Sie nicht so viel, bis Wasser oben über den Topfrand läuft oder sich Pfützen bilden. Mäßigkeit ist der Schlüssel. Wässern Sie so viel, bis Sie wissen, dass das gesamte Medium angefeuchtet ist. Es kann verlockend sein, weiterzugießen und seine Pflanzen zu sehr zu lieben. Sie tun Ihren Lieblingen damit jedoch nichts Gutes. Egal ob Indoor- oder Outdoor-Garten: Beweisen Sie Ihre Zurückhaltung und Sie werden sehen, dass Sie mit gesunden Pflanzen belohnt werden.
Staunässe vermeiden
Lassen Sie Ihre Pflanzen nicht einfach im Wasser stehen. Staunässe führt bekanntlich zur Wurzelfäule. Nasse Erde ist ein Herd für Parasiten, Krankheiten und Bakterien. Ein Übertopf sowie Öffnungen auf der Unterseite des Pflanztopfes lassen überschüssiges Wasser ablaufen. Sammelt sich das Wasser dann jedoch im Übertopf, ist der Effekt gleich null. Leeren Sie das Wasser aus den Übertöpfen deshalb regelmäßig aus. In der Hydrokultur ist der Schlüssel die Versorgung mit Sauerstoff über Luftpumpen. Auf diese Weise bleibt das Wasser auch in Bewegung und Krankheiten sowie Bakterien können vermieden werden.
Gießradius
Je größer Ihre Pflanze, desto größer sollte Ihr Gießradius sein. Die Wurzeln der Pflanze wachsen nicht einfach nur gerade nach unten. Stattdessen erstrecken sich die einzelnen Wurzelstränge auch zu allen Seiten. Um gleichmäßig zu gießen, müssen Sie eine große Fläche wässern. Indem Sie nicht das ganze Wasser auf eine Stelle konzentrieren, animieren Sie Ihre Pflanzen auch dazu, sich weiter auszubreiten. Topfpflanzen dehnen sich auf den gesamten Bereich des Topfes aus und Outdoor-Pflanzen gewinnen mehr Stabilität im Untergrund. Hydro-Pflanzen haben dahingehend nur selten ein Problem. Beachten Sie hier nur, dass alle Pflanzen gleich viel frisches Wasser erhalten. Wenn die Pumpen nicht richtig platziert, kann es sonst passieren, dass einige Pflanzen weniger Nährstoffe erhalten, als sie brauchen.
Temperaturkontrolle
Genauso wie der Mensch haben auch Pflanzen einen idealen Lebensraum und bevorzugtes Klima. 25°C ist die ideale Temperatur für die Fotosynthese. In einer Kohlendioxid-reichen Umgebung kann diese jedoch auch auf 28°C ansteigen. Wenn Sie Ihre Pflanzen drinnen anbauen, kann es im Grow-Room bisweilen deutlich zu heiß werden. In dem Fall macht es Sinn, die Belüftung sowie die Beleuchtung zu optimieren. Leuchten können den kleinen Raum schnell zu arg aufheizen und eine schlechte Lüftung hindert einen guten Luftaustausch. Freistehende Pflanzen sollten, je nach Gattung, gern halbschattig stehen, um von der Sonne und Hitze nicht zu sehr angegriffen zu werden. Kälte ist für Indoor-Pflanzen nur selten ein Problem, wenn die Pflanzen nicht gerade im unbeheizten Keller oder Gartenhaus stehen. Wenn es für Ihre Pflanzen zu kalt wird, sollten Sie auch die Lüftung minimal halten, damit keine Zugluft entsteht. Eine kleine Heizeinheit kann dabei helfen, die Umgebungstemperatur zu steigern.
Der richtige Platz für Ihre Pflanzen
Pflanzen können eingehen, wenn sie nicht den Platz haben, den sie benötigen. Die Wurzeln verfangen sich dann ineinander und das Gewächs kann sich selbst die Nährstoffversorgung abklemmen. Wenn der Pflanztopf zu klein wird, sollten Sie deshalb dringend umtopfen und mehr Platz für Ihre Pflanze schaffen. Um herauszufinden, ob Ihre Pflanzen bereits Platznot haben, genügt ein Blick in die untere Öffnung des Topfes. Gucken die Wurzeln bereits hervor, braucht die Pflanze mehr Platz, damit es nicht zeitnah zu Problemen kommt. Ein Pflanztopf genau eine Nummer größer ist immer eine gute Wahl. Auf diese Weise können sich die Wurzeln gesund in jede Richtung ausdehnen und ein robustes Pflanzenwachstum wird angeregt. Wenn Sie Ihre Pflanzen in offener Fläche einpflanzen, müssen Sie sich über das Umtopfen keine Gedanken machen. Sie sollten hier jedoch beachten, jeder einzelnen Pflanze ausreichend Platz zu lassen. Wachsen zwei Gewächse zu dicht nebeneinander, sollten Sie diese auseinandersetzen, sodass die Wurzeln sich nicht gegenseitig die Nährstoffe klauen, die Pflanzen verhungern oder ersticken. Das gleiche gilt auch für Hydrokulturen. Wenn die Wurzeln zu wenig Platz haben, werden sie um die verfügbaren Nährstoffe Kämpfen und es kann schneller zur Fäule kommen. Das betrifft dann meist die gesamte Erde und ist ein ärgerliches Problem.
Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanzen genug Platz haben, um gesund zu wachsen, zu atmen und ein natürliches Wurzelnetzwerk auszubilden. Gesunde Wurzeln sorgen für gesunde Pflanzen. Davon profitiert nicht zuletzt auch Ihre Ernte. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Tipps weiterhelfen konnten.
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